15 Juli 2017

Bundestrainerin Steffi Jones: „Wir wollen Europameister werden.“

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Am 16. Juli beginnt in den Niederlanden die Frauen-Europameisterschaft. Und Deutschlands Fußball-Frauen gehen als klarer Favorit in dieses Turnier. Das Team von Bundestrainerin Steffi Jones ist Titelverteidiger und hat bei den sechs vergangenen Europameisterschaften sechsmal den Titel geholt! Doch nach dem Olympiasieg vor zwei Jahren in Rio hat sich bei der Nationalmannschaft einiges geändert: Einige Spielerinnen haben ihre Karriere ebenso beendet wie Erfolgstrainerin Sylvia Neid. An ihre Stelle ist Steffi Jones gerückt. Für die ist die EM das erste große Turnier als Trainerin. Doch der 111-fachen Ex-Nationalspielerin, einmal Weltmeisterin, dreifache Europameisterin, ist es ganz und gar nicht bange. Im Exklusiv-Interview formuliert sie klar ihre Ziele, analysiert ihr Team und erzählt schon heute, was sie nach dem Finale machen wird:

Steffi Jones, seit zehn Monaten – seit September 2016 – sind Sie Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft. Sind Sie nervös vor Ihrem ersten großen Turnier?

Nervös nicht, aber natürlich mit Respekt. Es ist klar, dass wir bei der EURO gute Gegner vorfinden werden, wo wir uns auch gut darauf vorbereitet haben. Aber das Ziel ist klar: Wir wollen Europameister werden. Ich bin total zuversichtlich und ich hab einen sensationellen Kader. Ich bin der Meinung, dass wir uns nur selbst schlagen können.

Was zeichnet Ihr Team aus?

Einfach, dass es ganz, ganz tolle Typen sind. Sie sind so verschieden, sie sind unwahrscheinlich ehrgeizig, mit großem Engagement dabei, zeigen großen Einsatz. Es ist unwahrscheinlich leicht, mit dieser Mannschaft zu arbeiten, weil sie Fußballintelligenz mitbringt, weil sie vieles sofort umsetzen und sehr viel Spaß, Spielfreude, Kreativität versprühen. Mehr kann man sich nicht wünschen als Trainerin.

Ist es für Sie ein Vorteil, dass Sie eine erfolgreiche Karriere als Nationalspielerin mitbringen?

Das ist hilfreich, auf jeden Fall, gerade auch, wenn man dann in einem Spiel merkt, dass es vielleicht kippt oder dass man ein frühes Gegentor kriegt. Von daher, glaube ich, kann ich vieles jetzt schon absehen und bin darauf vorbereitet mit Plan A, B, C und kann auch die Spielerinnen sehr gut einschätzen. Dann ist es auch so, dass meine Art der Kommunikation mit den Spielerinnen, glaube ich, auch darauf beruht, dass ich selber weiß, wie es war als Spielerin. Das kommt denen zu Gute.

Kann Steffi Jones auch hart?

Ich kann auch hart, ja natürlich. Ich bin ein sehr fröhlicher Mensch, ich bin auch immer freundlich. Es gehört aber auch einfach zu meiner Aufgabe, dass man in der Öffentlichkeit und den Menschen freundlich gegenübertritt, aber die Spielerinnen haben auch schon eine etwas ernstere Steffi erlebt.

Als Sie vorgestellt wurden, betonte der DFB-Präsident, dass dies eine Zäsur sei und damit die Strukturen rund um die Frauen-Nationalmannschaft professionalisiert werden. Was bedeutet das?

Wir sind natürlich dankbar, dass wir Sponsoren und Partner haben, die schon so viele Jahre dabei sind, die uns zu jedem Spiel und zu jedem Turnier begleiten und die uns auch dazu verhelfen, dass wir in der Öffentlichkeit etwas bekannter werden und auch damit signalisieren, dass sie hinter uns stehen. Das ist toll und das freut mich sehr.

Wie bei den Männern ist auch bei den Frauen Mercedes-Benz Generalsponsor der Nationalmannschaft. Sie und Ihre Spielerinnen werden dadurch immer in den neuesten und sichersten Bussen chauffiert…

Unser Bus ist auch wichtig. Mercedes ist aber schon ein langjähriger Partner, wo man froh drum sein kann, dass sie uns nicht nur mit dem Auto und dem Bus unterstützen, sondern wie ich finde auch mit sehr viel Herz. Und das ist etwas sehr Schönes!

Was werden Sie am Sonntag, 6. August, nach dem Abpfiff des EM-Finales machen?

Dann werde ich mich erst mal hinsetzen uns erstmal versuchen zu realisieren, was da gerade passiert ist.

Steffi Jones, Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft, im Exklusiv-Interview. Am 16. Juli beginnt in den Niederlanden die Europameisterschaft. Titelverteidiger Deutschland gilt als Favorit. Aber schon in der Vorrunde warten harte Brocken in der Gruppe B: Den Auftakt macht am Montag 17. Juli, Schweden, immerhin viermal im EM-Finale und einmal Europameister, danach folgt am Freitag (21.07.) Italien, das zweimal ein Endspiel erreicht hat, und der letzte Vorrundengegner ist am Dienstag (25.07.) Russland.