23 Juli 2012

DFB und DFL Sicherheitskonferenz Maßnahmenkatalog

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DFB und DFL Sicherheitskonferenz Maßnahmenkatalog

DFB und DFL Sicherheitskonferenz des deutschen Fußballs verständigt sich auf ersten Maßnahmenkatalog

– Stehplätze bleiben in den deutschen Fußball-Stadien erhalten
– Erhöhung der Zuwendungen für Fan-Projekte um 50 Prozent, Verschärfung der Richtlinie für Stadionverbote
– Verhaltenskodex mit klarer Ablehnung und Sanktionierung von Pyro-Technik

Keine Toleranz gegenüber Krawallmachern und zusätzliche Mittel für Präventionsaufgaben: Im Rahmen einer gemeinsamen Sicherheitskonferenz haben sich die Klubs von Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga heute in Berlin auf ein erstes Maßnahmen-Paket für zusätzliche Sicherheit im deutschen Fußball einstimmig verständigt. Auf Einladung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und des Ligaverbandes bekannten sich die Vereinsvertreter in Anwesenheit von Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich sowie des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz der Länder, Lorenz Caffier, zum Schutz der einzigartigen Fankultur in Deutschland. Die Stehplätze in den deutschen Fußball-Stadien bleiben erhalten.

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Vor diesem Hintergrund wird der Fußball, der schon jetzt in Summe mehr als 25 Millionen Euro jährlich in die Stadion-Sicherheit investiert, seine wirtschaftlichen Zuwendungen für Fan-Projekte ab sofort um 50 Prozent erhöhen. Damit werden Länder und Kommunen, die zuvor im Rahmen einer Drittel-Finanzierung beteiligt waren und nun jeweils nur noch für ein Viertel der Kosten aufkommen müssen, erheblich entlastet. Gleichzeitig sind deutliche Verschärfungen in Bezug auf die Dauer von Stadionverboten vorgesehen – von bislang drei auf fünf Jahre, in besonders extremen Ausnahmefällen sogar zehn Jahre. Die 2007 vorgenommene Aufweichung wird somit auf Grund der neuen Intensität von Ausschreitungen und Regelverstößen zurückgenommen.

In einem gemeinsamen Verhaltenskodex wurden zudem die Regeln für die Gewährleistung eines friedlichen Miteinanders dargelegt. Dieser Kodex sieht neben der Verurteilung und konsequenten Bestrafung von Gewalt eine eindeutige Ablehnung jedweder Art von Pyro-Technik in den Stadien vor. Zuwiderhandlungen sollen, wenn nicht ohnehin von staatlichen Organen oder Sportgerichtsbarkeit zu ahnden, von den Klubs individuell konsequent sanktioniert werden. Bei gewalttätigen Zwischenfällen und Abbrennen von Pyro-Technik sollen künftig dementsprechend Fan-Privilegien, wie beispielsweise der Zugang zu Ticket-Kontingenten, auf den Prüfstand gestellt werden.

Mit Beginn der Bundesliga-Saison werden sich die Kapitäne der Vereine der Bundesliga, der 2. Bundesliga und der 3. Liga mit einer Erklärung gegen jede Form von Gewalt und Pyrotechnik an die Fans im Stadion wenden.

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Darüber hinaus wurden weitere Handlungsfelder definiert, mit denen sich die zuständigen Gremien bei DFB und Ligaverband ab sofort intensiv befassen werden, um entsprechende Regelungen in die Statuten einzubringen. Um die einzigartige Fan-Kultur zu erhalten, werden zudem weitere technische, infrastrukturelle und organisatorische Maßnahmen geprüft, wie zum Beispiel der flächendeckende Einsatz modernster Video-Systeme, die an einigen Standorten bereits vorhanden sind. Auch eine neutrale Zertifizierung des Sicherheitsmanagements wird diskutiert werden.

“Wer für den Fußball ist, ist gegen Gewalt. Der Schulterschluss der Vereine ist ein wichtiger Schritt und die beschlossenen Maßnahmen sind für mich ein dringend notwendiges Zeichen, dass sich alle der Verantwortung stellen und für mehr Sicherheit eintreten wollen. Zusammen mit Politik, Polizei, Justiz und der großen Masse der friedlichen Fans muss es uns im Sinne des gesamten deutschen Fußballs gelingen, die kleine Gruppe der Störer und Gewalttäter noch besser in den Griff zu bekommen. Ein klares Bekenntnis zu präventiven Aufgaben und gleichzeitig keine Toleranz bei jeder Form von Gewalt – das wird auch weiterhin unser Weg sein”, sagt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

“Der Fußball in Deutschland ist ein Erfolgsmodell und soll es auch künftig bleiben. Wir können stolz sein auf eine traditionsreiche Fankultur mit Stehplätzen und moderaten Eintrittspreisen. Diesen Zustand wollen wir schützen. Und deshalb stellen sich die Klubs ihrer Verantwortung im Sinne von Millionen friedlicher Fans. Vor diesem Hintergrund sind die beschlossenen Maßnahmen unverzichtbar. Dialog und Kommunikation bleiben immer die Grundlage unseres Handelns, ebenso unerlässlich ist aber eine konsequente Bestrafung von Fehlverhalten”, erklärt Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball.

Verhaltenskodex

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